Mal ein bisschen was zur Norwegenreise
- Susanne Schuchmann
- 10. Aug. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Jan. 2023

Wir sind nun in Norwegen unzählige Kreisverkehre gefahren…so viele, das wir manchmal schon irritiert waren wenn wir eine normale Kreuzung angefahren sind oder weil uns der Navi-Spruch „Fahren Sie durch den Kreisverkehr und nehmen Sie die … Ausfahrt“ aus den Ohren herausgeblutet hat, weil es innerhalb kürzester Distanz oft 5-6 Kreisel direkt hintereinander gab Und das mehrfach (!) am Tag 😵💫🙉.
Dann sind wir Tunnel in den dollsten Qualitäten gefahren…hier muss es einen Tunnel-Bau-Wettbewerb gegeben haben. Alles dabei! Kurze, lange, mittel-lange, sehr-lange und ewig-lange, dunkle mit kaum Beleuchtung, etwas mehr Beleuchtung und angenehm heller Beleuchtung, roh in den Stein geschlagen und unverputzt (dafür eiskalt und triefig nass) in allen Schattierungen bis hin zu verputzt und ausgekleidet. Sie gehen teils in Kurven bergan oder bergab und dann bis tief unter das Meer um auf einer anderen Insel oder hinter einem Berg wieder herauszukommen. Kombiniere es wie du es willst, es passt schon, es ist von allem was dabei!
Hier sollten auch noch die vielen, vielen, vielen Brücken erwähnt werden. Auch da sind alle Kombinationen möglich. Einfach spannend. Riesige Buckel mittendrin, Kurven, steil bergan und steil bergab. Sogar eine Brücke mit Steilkurve war dabei. Zwischendrin auch mal die eine und andere Fähre. Es macht Sinn Fähren zu benutzen, es sei denn man hat so viel Urlaub das man um jeden Fjord „drumherumfahren„ kann. Dann werden die Strecken zwar schön, aber halt auch ewig lang…wenn man viele Wochen Urlaub hat ist das ok.
Tiere (Schaf, Pferd, Kuh, Reh, Elch, Ziege, Rentier und anderes Getier) haben uns auf, an und neben der Fahrbahn die Fahrten sehr abwechslungsreich gemacht.
…und dann sind da noch die Wasserfälle…Wasserfälle überall. Immer wieder, mal im vorbeifahren bestaunt und mal angehalten und bestaunt. Immer wieder schön anzuschauen.
Das Fahren wird durch diese Dinge und durch die sehr (!) abwechslungsreiche Landschaft definitiv nicht langweilig!
Tagesetappen von 250-350km sind ok.…je nach dem was für Strecken anstehen. Schnell können sich 250km länger in die Länge ziehen als eine 350km Strecke! Vorher anschauen ob Fähren auf der Route sind ist auch nicht unwichtig …im Internet können die Fährzeiten angeschaut und somit eingeplant werden und unter anderem auch vorab gebucht werden. Die Hotels haben wir vorab über Booking.com gebucht. Möglichst immer mit der Option noch kurz vor Anreise gegebenenfalls stornieren oder umbuchen zu können falls was dazwischen kommt. Hat uns ja auch geholfen! Wir konnten problemlos umbuchen und somit flexibel reagieren. Alle Hotels waren sehr sauber!
In drei Hotels hat uns der Mückenstecker die Nächte gerettet. Sonst hätten wir in der Nacht bei geschlossenen Fenstern schlafen müssen. Wir haben oft an den Abenden in Restaurants gegessen, meistens in den Hotels in denen wir übernachtet haben. Essen ist in Norwegen im Verhältnis zu Deutschland teuer. Wir haben jedesmal ein sehr gutes und leckeres Essen bekommen!
Die Fahrt mit der Hurtigruten ist auf der deutschen Internetseite nicht mit Fahrzeugen buchbar. Dort kann die klassische Postschiffreise nur für Passagiere ohne Fahrzeug gebucht werden.
Ich habe diese Fahrt auf der norwegischen Internetseite gebucht. Hier können Fahrzeuge „dazugebucht„ werden. Auf dieser Seite ist die Fahrt zudem auch noch etwas preisgünstiger als auf der deutschen Seite. Und ja, da steht alles auf Norwegisch…macht aber nix, Frau weiß sich zu helfen😉…ist nicht so schwer und hat prima geklappt. Wer wissen möchte wie am sichersten auf der norwegischen Internetseite gebucht werden kann…einfach hier fragen, ich erkläre es gerne.
Wir haben gleich zu Anfang den unfreiwilligen und ultimativen Test gemacht…wie weit kommt die Tiger mit einem Tank!?! 🫣
Laut Herstellerangaben schafft der 20-Liter-Tank 380km.
Ursprünglich hatten wir uns vorgenommen möglichst nach ca. 300km zu tanken. Zumal ich Anfang der 90er schon die Erfahrung gemacht hatte in Norwegen mit zuwenig Sprit unterwegs zu sein.😬
Dann hatte es gleich am ersten Tag so geschüttet, wir wollten eigentlich nur im Hotel ankommen. Also haben wir gesagt, wir tanken wenn wir von diesem Hotel wieder weiterfahren…das war bei 350km…der Ort hatte jedoch keine Tankstelle. Wir hätten ein paar Kilometer zurückfahren müssen um tanken zu können und das wollten wir nicht. Blöd😧. Also dann die erste Tanke die nach dem Ort kommt. Bei Kilometer 378 und einer hektisch blinkenden Tankanzeige kam dann endlich die ersehnte Tankstelle. Laut dem Display unserer beider Tiger waren dann noch 22km Reichweite verfügbar😅. Bei 400km wären die beiden Tiger also (laut Anzeige) auf dem Trockenen gewesen.
Interessant an der Sache, beide Mopeds waren sich in den Kilometerangaben und der Tankanzeigen nahezu exakt einig…dieses Bild zeigte sich den ganzen Urlaub über. Wir haben es dann vorgezogen grundsätzlich jeden Tag kurz bevor wir im jeweiligen Hotel ankommen beide Mopeds erstmal zur Tränke zu führen damit sie für den nächsten Fahrtag gefüllt parat stehen. Wir sind jeden Tag problemlos quasi mit einer Tankfüllung von einem Hotel zum nächsten gekommen. Die Tankstellen funktionieren hauptsächlich mit EC-Karte oder Kreditkarte. Dadurch mussten wir an den Zapfsäulen nicht vom Motorrad absteigen …das hatte schon fast den Charme eines Boxenstops.
Achtung! Einige Tankstellen im Norden waren nicht mit Personal besetzt, hier funktionierte grundsätzlich nur die Kartenzahlung!
In Norwegen ist in Restaurants, Supermärkten und vielen anderen Läden Bargeld nicht mehr so gerne gesehen. Am liebsten werden dort Kreditkarte und EC-Karte zur Zahlung entgegen genommen.
Für den Fall das Kartengeräte nicht funktionieren schadet es nicht ein paar norwegische Kronen im Geldbeutel zu haben.
In einem Fall war es auch ganz gut, da hatte an der Tankstelle das Kartengerät gesponnen…wir konnten den Kassierer überreden das er uns die Zapfsäule freischaltet und wir in Bargeld bezahlen.
Das Verladen der Motorräder auf der Color Line und der Hurtigruten übernimmt der Fahrzeugführer selbst. Auf der Color Line werden die Motorräder vorne an der Gabelbrücke mit 2 Spanngurten verspannt.
Auf der Hurtigruten werden die Motorräder mit nur einem Gurt der quer über die Sitzbank verläuft befestigt. Das schaut wenig Vertrauenserweckend aus, funktioniert aber.
Gurtmaterial wird zur Verfügung gestellt. (Achtung! Siehe Eintrag vom 11.08.2022…Mit der Einschiffung auf der Color Line für unsere Heimfahrt wurden wir überrascht was die Verspannung der Mopeds anbelangt!😅)
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